20. November 2019
Die Nacht war dank weicher Matrazen gar nicht schlecht. Ich habe ab 5.40 Uhr das zunehmende Summen, Zwitschern und Gackern genossen und dann am Blog geschrieben. Das größte Problem ist, den dann mit Fotos hochzuladen, weil Internet im Outback auch nicht besser ist als auf der Schwäbischen Alb.
Aber gestern ist online und heute gibt es wieder viel zu berichten.
Wir starten um 8.15 Uhr zum Fluß. Dort nehmen wir an einer Bootsfahrt mit springenden Krokodilen teil. Der Guide berichtet immer mit einem Grinsen im Mundwinkel die grusligen Details wie, man soll keine Arme oder Beine über die Reling strecken, sonst wird man Teil der Nahrungskette.
Im Adelaide River leben ungefähr 10.000 Krokodile. Und deshalb hat der Guide auch sehr gegrinst als er zu Beginn der Fahrt erklärt hat wo die Rettungswesten sind, wenn dem Boot was passiert…..
Mit Futter werden die Krokodile motiviert, aus dem Wasser zu springen, damit wir Touristen, sie gut sehen können, aber auch damit die Nahrung nicht zu einfach erlangt wird. Die Bandbreite der Krokodile ist eindrücklich, von sehr hell und klein bis dunkelgrün und 4-5 m lang haben wir einiges gesehen. Manche hatten auf das Spiel mit der Fleischstange keine Lust, aber einige haben sich darauf eingelassen. Manche haben auch schon ein Bein an ihrer Artgenossen verloren. Die Krokodile fressen sich wohl gerne auch mal gegenseitig. Und es sind die vollen Machos. Jedes Männchen sucht sich einen kleinen Harem zusammen. Umgekehrt können die 40-60 Eier eines Nestes wohl aber auch von 3 verschiedenen Männchen befruchtet sein. Befruchtet sind ca. 75% und 1% des Geleges überlebt das erste Jahr. Die Mutter verteidigt nur die Eier.
Die geschlüpften Jungen interessieren sie nicht mehr.
Nach einer Stunde Bootsfahrt brechen wir wieder auf. Nach 2 Stunden sind wir in Jabiru an einem hübschen Picknickplatz an einem See. Es ist echt heiß und schwül und über uns kreischen die Kakadus. Jetzt sind wir im Kakadu Nationalpark.
Unser nächstes Ziel ist Burrungkuy. Ein für die Aboriginees besonderer Ort mit mehrere tausend Jahre alten Zeichnungen. Adam weiß sehr viel darüber zu erzählen. Und eigentlich ist das auch total interessant. Leider ist es unwahrscheinlich heiß und schwül. Noch schlimmer ist, dass uns beständig Fliegen umkreisen, die mit lautem Surren auf der Brille außen und innen, am Mund und am Ohr, aber auch überall anderes landen. Ich werde immer gestresster und nervöser. Die Fliegen machen mich absolut verrückt.
Ich muss gestehen, ich bin einfach nur erleichtert, als wir wieder im Auto sind. Auch wenn die Landschaft sehr beeindruckend ist und man absolut nachvollziehen kann, warum dieser Ort etwas besonderes ist. Weiter geht es zum nächsten Badeplatz, zu dem wir aber 30 Minuten zu Fuß laufen sollen, diesmal mit festem Schuhwerk. Und das ist auch wirklich nötig.
Es geht über Stock und Stein.
Auf dem linken Bild verläuft der Weg beispielsweise rechts vom Wasser über die Steine. Gleichzeitig stehen alle paar 100m Schilder, die vor Krokodilen warnen. Und die Schilder werden immer größer.
Es herrscht Mörderhitze und uns verfolgen Massen von Fliegen.
Am Ziel stürzen wir uns ins leider sehr warme Wasser, aber so entkommen wir wenigstens kurz den Fliegen. Krokodile sind dankenswerter Weise keine zu sehen.
Dafür präsentiert uns Adam eine hübsche Schlange, die nach einer Feile benannt ist, weil ihre Haut sich genauso anfühlt.
Dann gehen wir wieder zurück, während es bereits dämmert und uns zusätzlich Bremsen verfolgen. Auf dem Rückweg sehen wir noch ein paar Emus am Straßenrand.
Dann sind wir im Mary River Roadhous zum abendlichen Barbecue. Und als die Nacht hereinbricht, sind auch endlich die Fliegen weg und der Stress verfliegt.
Übrigens habe ich in den letzten zwei Beiträgen noch zwei Bilder ergänzt. Chris hat mit dem Tele tolle Fotos gemacht. Im nächsten Beitrag werdet ihr deshalb besonders tolle Fotos sehen.
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