Milford Sound, Kingston 11./12. Januar 2020
Unser Boot im Milford Sound fährt um 9.30 Uhr ab. Um sicher rechtzeitig da zu sein, wurde uns empfohlen um 7.15 Uhr im Gunn‘s Camp zu starten. Also tun wir das – ohne Frühstück.

Die an der Straße liegenden Spots verschieben wir auf den Rückweg und fahren durch bis zum kostenlosen Parkplatz, von dem es einen kostenlosen Shuttlebus zum Bootsterminal gibt. Wenn man bis vorne hin fährt, kostet der Parkplatz 10$ pro Stunde. Die investieren wir lieber in einen Kaffee und Muffins.

Dafür muss man vom Terminal nochmal 10 Minuten am Ufer des Sounds entlang zurück zum Visitor Center laufen. Aber das ist es uns wert. Und der Ausblick ist wunderbar.

Leider haben wir uns noch nicht mit Insect Repellent (Insektenschutz) eingesprüht – blöder Fehler, denn die Sandfliegen sind schon da und halten sich schadlos an uns.

Der Morgen ist dunkel bewölkt und es sind ergiebige Regenfälle angesagt. Das ist im Milford Sound mit 200 Regentagen aber quasi die Regel. Aber noch ist es trocken.
Auf dem Boot sind wir kaum um die erste Ecke gebogen, da sehen wir auch schon den ersten von zwei großen Wasserfällen. Der Sound ist eigentlich ein einziges Tal, das vom Meer aus eingeschnitten ist. Ich hatte gedacht, dass es eine Insellandschaft ist. Falsch gedacht. Aber da das wassergefüllte Tal ein bisschen im Zickzack verläuft und mit etwa 2000m hohen Bergen gesäumt ist, sieht man erst ganz zum Schluss aufs offene Meer raus. Das macht den besonderen Reiz aus.

Als ein dunkler Fleck mit ein paar Möwen darüber im Wasser auftaucht, stellt der Kapitän den Motor aus und lässt das Boot einen Kreis darum beschreiben und der weibliche Guide ist ganz entzückt, dass dies eine seltene Glückssache ist, denn hier ist eine Gruppe Seehunde am Jagen.
Nach ein paar Minuten fahren wir weiter und freuen uns immer, wenn ein Sonnenstrahl die Wolken durchbricht und das Wasser petrolgrün aufleuchten lässt.
Es herrscht ein ordentlicher Wind, der die kleineren Wasserfälle dazu bringt, in die Luft zu sprühen statt nach unten zu fallen. Wir werden am Bug auch fast vom Schiff gepustet. 💨💨💨

Schließlich sehen wir auch noch Seehunde, die sich in der Sonne räkeln, gemeinsam mit goldigem Nachwuchs.
Beim zweiten großen Wasserfall manövriert der Kapitän nach einer entsprechenden Warnung direkt darunter und wir lassen uns alle grinsend in nasse Pudel verwandeln.
Nach zwei kurzweiligen Stunden sind wir wieder im Hafen und kurz darauf im Camper, um uns auf den Weg zurück nach Te Anau zu machen.

Kurz vor Homers Tunnel, der etwas antiquiert wirkt und der einzige Zugang zum Sound ist, erfreuen uns noch ein paar Keas in der Warteschlange für die Bockabfertigung. Die wurden wahrscheinlich angefüttert und betteln hier, obwohl überall Schilder stehen, man soll die Vögel bitte nicht füttern.

Bei The Chasm stoppen wir, obwohl man sich schon fragt, ob man noch einen Wasserfall sehen muss. Aber ja, man muss. Dieser ist deshalb besonders, weil er sich tief in den Fels gegraben hat und große Wassermassen führt und deshalb ganz besonders toll aussieht.
Am Monkey Creek sollen eigentlich auch Keas sein, aber die sind wohl gerade alle oben beim Tunnel. Dafür füllt Chris was vom frischen Gletscherwasser ab und ich genieße die hübsche Landschaft.
Bis wir in Te Anau sind ist Lunchtime. Wir füllen unsere Vorräte im Supermarkt auf und fahren Richtung Queenstown. Der Campingplatz dort ist erst ab Morgen gebucht, also stoppen wir auf dem Weg nach Queenstown in Kingston auf einem Campingplatz mit frisch renovierten Anlagen. Und Heizung in den Duschen! Leider verklemmt sich bei der Leerung der Toilettenkassette der Deckel. Das passt zur klemmenden Tür und zur leckenden Abwasserleitung, die uns schon eine Weile begleiten. Gut, dass es im 45 km entfernten Queenstown einen Filiale unseres Vermieters gibt. Hoffen wir mal, dass er die Karre morgen wieder auf Vordermann bringt, damit wir den zweiten Teil unserer Reise im Camper genießen können.
Gefällt mir:
Like Wird geladen …
Ähnliche Beiträge
Kommentar verfassen