Airlie Beach – Rockhampton – Harvey Bay, 07./08. Dezember 2019
Vor uns liegen 880 km bis Harvey Bay. Dort beginnt am Montag Morgen unsere Tour auf Fraser Island. Damit haben wir zwei Tage für diese Fahrt. Wir entscheiden uns für eine Übernachtung in Rockhampton. Damit ist die erste Etappe die längere.
Wir haben auf dem Weg in Marlborough halt gemacht. Das waren ungefähr 6-8 Häuser im Nirgendwo. Alles trocken, keine grünen Pflanzen. Mit einem Pub, in dem wir was gegessen haben. Da haben alle möglichen Leute an die Wand geschrieben, dass sie da waren und wie sie ihr Essen fanden. Ein Paar hat geschrieben, dass sie 5 Tage da waren, weil ihr Auto eine Panne hatte. Das erscheint mir wie eine schwere Strafe.
Da wir schon um 7.30 Uhr losgefahren sind, sind wir tatsächlich gegen 14.30 Uhr in Rockhampton. Und total erschlagen. Also machen wir erstmal ein Nickerchen. Unser Hotel (siehe unten) sieht ja von außen ganz hübsch aus und liegt direkt gegenüber vom Fluss. Aber das Zimmer ist ziemlich grottig. Was soll’s.
Dann schauen wir uns die Stadt an, die ein ganzes Stück im Landesinneren an der Bruce Highway A1 liegt. Die Esplanade am Fluss ist sehr hübsch. Und es gibt auch einige sehr hübsche Gebäude.
Dann stellen wir fest, dass an diesem Wochenende offensichtlich Weihnachtsmarkt ist. Der sieht in Australien allerdings ein bisschen anders aus als bei uns. Später am Tag war es übrigens noch deutlich mehr bevölkert.
Da haben wir auch diesen Stand gefunden.
Die Australier feiern den Weihnachtsmarkt jedoch ganz anders als bei uns. Mindestens die Hälfte ist ausgesprochen seltsam verkleidet. Entweder als Weihnachtselfen, als Santa Claus-Abwandlungen – Mädchen mit roten Kleidern mit weißem Plüschbesatz, oder ganz verrückt. So ist abends im Pub jemand mit einem giftgrün-rosanen Trainingsanzug unterwegs, ein anderer mit einem mit bunten Blumen übersäten Anzug. Eine Frau trägt einen grünen Tüllrock. Die Feierwut ist groß, endet aber plötzlich gegen 21.00 Uhr – an einem Samstag Abend, zumindest in unserem Pub. Da wir hier Livemusik haben, kommen aber noch ein paar andere Gäste nach.
Bevor wir uns abends in das Pub in unserem Hotel begeben, machen wir noch einen kleinen Ausflug auf den Mount Archer, einen relativ hohen Berg am Ortsrand. Dort bewundern wir die Aussicht und die Grasbäume.
Und wir laufen so lange rum, bis wir den Sonnenuntergang bewundern können. Das tut sehr gut, nachdem wir den ganzen Tag gesessen sind.
Interessanterweise ist der Blick nach unten nicht so klar, wie es einem unten in der Stadt vorkommt. Es scheint eine dichte Smogschicht über dem Land zu liegen. Erste Vorzeichen der Waldbrände, die so heftig in New South Wales wüten?
Am nächsten Morgen starten wir wieder früh, um die zweite Etappe nach Hervey Bay zurückzulegen. Die Gegend, die an uns vorbeizieht, ist teilweise sehr trocken und trostlos.
Aber so langsam kommen auch bewirtschaftete Mangobaum-Plantagen und bewässerte Zuckerrohrfelder vor. Die Ortschaften werden häufiger und hübscher, und es gibt sogar Rastplätze in regelmäßigen Abständen. Das war bisher eher alle 100 km mal.
Gegen 12.30 Uhr sind wir da und checken ins Hotel ein. Wieder müssen wir uns erstmal erholen von der anstrengenden Fahrt, ehe wir losziehen und Hervey Bay erkunden. Die Esplanade am Strand ist sehr schön gestaltet. Und es gibt immer noch endlose leere Strände. Aber auch hohe Bäume mit hübschen Vögeln.
Teilweise haben sie Regenwald-Bereiche zwischen Strand und Straße, durch die ein Weg auf Holzplattformen führt und Hinweisschilder über die Baumart, ihre Bedeutung und Eigenart aufklärt – mitten an der Strandpromenade.
Nach einem leckeren Eis in einem Laden mit 72 Sorten (milchfreies gesalzenes Carameleis – lecker!) finden wir am Strand endlich Menschen, die sich in die abendliche Brandung werfen. Hier kann man baden! Allerdings ist es nicht so heiß, dass ich da unbedingt mitmachen muss. Wir gehen stattdessen noch ganz gemütlich in den botanischen Garten, der direkt neben unserem Hotel liegt.
Nur ein kleiner Teil wirkt hier tatsächlich angelegt. Der größere Teil ist einfach eingezäunter, ursprünglicher Wald. Hier beobachten wir noch ein paar Raben, die mit einer kleinen Schlange im Clinch sind.
Nach dem Essen setzen wir uns auf die Terrasse unseres Hotels für einen Schlummerdrunk. Plötzlich läuft direkt vor unseren Füßen ein Opossum vorbei, wohl selber erschrocken über seinen Mut. Vor uns in den Palmen kommen und gehen Flying Foxes – Flughunde. Es ist keine Minute langweilig. Und das wird es morgen sicher auch nicht!
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