Im Regenwald von Kuranda

23. November 2019

Am 22. November sind wir abends um 7 Uhr nach Cairns geflogen. Um 21.30 Uhr waren wir da, Ortszeit wegen erneuter Zeitverschiebung 22.00 Uhr. Dann fiel uns ein, dass wir dem Coral Tree Hotel eigentlich Bescheid geben wollten, dass wir spät ankommen – schon vorbei. Als wir dann vor dem dunklen Hotel stehen, sind wir einen Moment ratlos. Aber dann kommt doch noch jemand um die Ecke, der uns Zugang zu einem Safe gibt, in dem unsere Zimmerschlüssel hinterlegt sind. Das Hotel ist einfach, ganz hübsch und gut gelegen, aber deutlich über der Backpackerklasse.

Für den nächsten Tag hatten wir noch in Darwin einen klassischen Touristentrip nach Kuranda gebucht, für den wir um 8.15 Uhr am Hotel abgeholt werden sollten. Wenn man solche Onlinebuchungen macht ist es immer spannend, ob das dann auch klappt. Aber der Bus kommt und es geht pünktlich los. Kuranda liegt ein paar Kilometer im Hinterland von Cairns, mitten im Regenwald. Das erste Ziel ist die Rainforestation.

Die Station pflanzt Bäume für den Klimaschutz und bemüht sich um Aufklärung über den Regenwald und ihre Tiere. Und gleichzeitig macht sie viele Touristen glücklich, denn hier kommt man zum Beispiel den Wallabys ganz nah.

Auch sonst haben sie in der kleinen Tierstation alles an Tieren, was ganz klassisch ist für Australien – Wombats, Dingos, Koalas, Krokodile, einen Kasuar, eine Echse. Es ist klein aber fein.

Der kleine Kerl hier kam uns hinterher. Und ich wusste nicht, dass Dingos so hübsche Kerle sind.

Das erste hier ist ein Baumkangaroo. Und beim Cockatoo weiß ich jetzt auch wie man es schreibt.

Danach begrüßt uns ein sehr sympathischer Aboriginee, erklärt uns, wie man ein Didgeridoo baut und spielt darauf. Und das klingt live sehr beeindruckend.

C016AA03-D972-4B9E-859E-313E0BC8AC95Er erklärt uns, dass man nicht reinpustet wie bei einer Trompete. Das macht er dann vor und für mich klingt das wie ein Alphorn. Stattdessen lässt man die Lippen vibrieren und modifiziert mit Zunge und Gaumen. Er schafft es, dass das Didgeridoo unter anderem witzige Boing-Boing-Geräusche macht, die für das hüpfende Kanguru stehen.

Dann demonstriert er mit zwei Jungs das Speerwerfen, das mit Hlfe einer Wurfstange eine enorme Verstärkung der Durchschlagskraft erhält. Und wir dürfen alle mal mit Bumerangs werfen. Es ist wirklich sehr touristisch, aber auch interessant und sehr nett. Danach demonstrieren sie noch verschiedene Tänze. Die sehen eigentlich alle fast gleich aus und sind choreographisch nicht sehr anspruchsvoll, beschwert sich Chris. Aber ich mache ihm klar, dass alle Männer des Stammes die tanzen sollen, da muss man die Ansprüche eben etwas niedriger schrauben.

Die nächste Station ist die Army Duck Tour. Die Gefährte sind Amphibienfahrzeuge und noch original aus dem 2. Weltkrieg und wurden von Frauen gebaut für eine Lebensdauer von 3 Jahren – das haben sie ja dann leicht übertroffen. So sehen die Gefährte aus.

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Bei der Fahrt durch den Regenwald erklärt er uns allerhand zu den vorhandenen Pflanzen, wie unglaublich alt sie sind, wie sie es schaffen, im Regenwald an Sonne zu kommen und welche giftig oder gefährlich sind. Wusstet ihr, dass Termiten zu den Schaben gehören?

Nach der Tour fahren wir mit dem Bus 3 km weiter ins Dorf. Dort haben wir uns erstmal ein Mittagessen gegönnt und kurzfristig noch die Rückfahrt mit der Seilbahn gebucht. Dann sind wir durch die Shops gestromert. Einige Läden haben eine große Ausstellungsfläche mit Aboriginee-Kunst, die wirklich toll aussieht. Außerdem haben wir uns faltbare und gut belüftete Hüte gekauft. Letzte Station war das Butterfly Sanctuary. Chris war beeindruckt, obwohl er nie gedacht hatte, dass Schmetterlinge ihn beeindrucken könnten. Vielleicht lag es daran, dass ihm beim Reingehen fast einer in den offenen Mund geflogen ist. Es waren aber auch ein paar hübsche Exemplare da, die in dieser Station auch aufgezogen werden.

Um 15.30 Uhr sind wir dann zur Seilbahn, die 7,5 km über den Regenwald hinweg zurück nach Smithtown schwebt, wo unser Bus uns um 17.00 Uhr wieder nach Cairns bringt. Dabei kann man zwei Zwischenstopps einlegen. Einen  an den Barron Falls, die nicht viel Wasser führen, aber trotzdem sehenswert sind.

Und einen, bei dem man zusammen mit einem Guide nochmal auf Plattformen einen kleinen Rundweg hautnah durch den Regenwald machen kann.

FF546C5E-3C68-466F-B601-695F6E73E917Mir hat es Gefallen, auch wenn bei dieser Tour kein Adrenalin ausgeschüttet wurde.
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Als wir abends im Hotel sind, erlauben wir uns ein Schläfchen von 20 Minuten, dann geht es mit neuer Kraft zum Essen. Auf dem Weg höre ich schon von weitem ein Höllengekreische. Es kommt aus einem Baum, an dem wir vorbeilaufen. Chris ist sich sicher, dass es sich um kleine Papageien handelt, die die Früchte dieses Baumes in Massen stürmen. Da es schon dunkel ist, sehe ich zwar viele schwarze Körper, kann aber nichts identifizieren. Der Lärm ist jedenfalls unfassbar.

In der lauen Sommernacht schlendern wir noch an der Esplanade entlang und hören Musikern zu, setzen uns dann noch in eine Bar mit Livemusik und gönnen uns einen Krug mit Sangria, der ganz weihnachtlich mit Massen von Sternanis und Zimt versetzt ist und überraschend etwas größer ausfällt – aber wir schaffen das.

Auf dem Rückweg kommen wir an ein paar Bäumen vorbei, auf und um die herum ebenfalls die Hölle los ist. Fledermäuse, oder eigentlich eher Flughunde kreischen, flattern, zwitschern zwischen den Bäumen. Das müssen tausende sein. Aber fotografieren ist im Dunkeln leider nicht möglich. Aber im nächsten Beitrag werden wir uns die ein bisschen genauer ansehen können…..

3 Antworten auf „Im Regenwald von Kuranda

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  1. Ich freu mich jeden Tag auf den Beitrag. Die Bilder sind fantastisch und auch die Texte lassen einen teilhaben an eurer Tour. Weiterhin viel Spaß 😉

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